Unser Leitbild

Leitbild statt Leidbild

Den Auftrag den Jesus seinen Jüngern gibt, ist sehr eindeutig: „Und Jesus trat herzu und redete mit ihnen und sprach: Mir ist alle Gewalt gegeben im Himmel und auf Erden.
Gehet nun hin und machet alle Nationen zu Jüngern, und taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehret sie, alles zu bewahren, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung des Zeitalters.“ Matt. 28:18-20
Klare Worte.

Und keine Ausnahmen. Aber nun ist das Umsetzten nicht immer so einfach. Manchmal machen wir es uns auch nur schwer. Da braucht es das Miteinander um gemeinsam den Weg in der Nachfolge Jesu zu gehen und gleichzeitig Jesu Auftrag umzusetzen.
Die Gedankenvielzahl, wie nun dieser Auftrag Jesu umzusetzen ist, ist unbeschreiblich groß. Und vor allem, was ist das Richtige für uns hier in unserer Gemeinde? Eine schwierige Frage, die so schnell kein Ende findet und immer wieder angepasst werden muss. Und vor allem eine Frage , die nicht nur auf die Antwort wartet. Denn Umstände und Zeit ändern sich. Die Botschaft vom Kreuz nicht.
Damit wir gemeinsam Jesu Auftrag erfüllen können, dazu notwendige Strukturen legen, aber auch um dafür die Kräfte zu bündeln, statt sich in Kleinigkeiten und Meinungen zu verlieren, haben wir ein Leitbild entwickelt. An ihnen und im Bewegen vor Gott wollen wir in Zukunft unsere Arbeit prüfen und entwickeln.
Unser Leitbild, besteht aus drei einfachen Sätzen. Drei Sätze, die unsere Entstehung und Gottes Weg mit uns als Gemeinde berücksichtigen und die darüberhinaus zumindest unseren Auftrag für die Zukunft definieren sollen:

 "In Jesu Liebe Menschen dienen"

"Glauben miteinander teilen"

 "Zur Ehre Gottes leben"

 

"Zur Ehre Gottes leben"

Die Wurzel.
Betrachtet man einmal einen Baum, dann hängt eine Krone nicht in der Luft. Alles das was sichtbar ist, hat einen Anfang im nicht sichtbaren. Bei einem Baum sind es die Wurzeln. Im Geistlichen haben wir unser Leben und unseren Grund in Gott unserem Schöpfer, der uns bewußt als sein Ebenbild geschaffen hat und der uns liebt. So ist der erste Satz unseres Leitbildes, auch wenn er ganz unten steht, der Auftrag den wir als Menschen von jeher hatten und der den eigentlichen Sinn und Grund unseres Menschseins ausmacht. Ein Menschsein das nicht also Selbstzweck, sondern das in der Liebe, Tun und Willen ganz auf Gott und zu seiner Ehre hin ausgerichtet ist. Damit soll auch deutlich werden, dass Nachfolge nicht einfach ein Gutheißen von biblischen Wahrheiten ist sondern eine aktiver Lebensstiel, der der darauf abzielt Jesus ähnlicher zu werden, um Gott durch unser eigenes Leben zu verherrlichen. Dabei ist es nicht um meine Kraft getan, sondern dass Gott in mir Raum findet, damit Frucht zu seiner Ehre wachsen kann.
Somit: Zur Ehre Gottes leben!
Dies ist es, was Jesus als das oberste Gebot bezeichnet: „Du sollst Gott lieben von ganzem Herzen von ganzer Seele und mit all deiner Kraft…“ Luk 10,27a

"Glauben miteinander teilen"

Der Stamm.
In Gottes Ebenbildlichkeit geschaffen, bedeutet ein Leben im „Du“ - in Beziehung.
Das oberste Gebot, das Jesu zitiert - es bleibt nicht bei Gott stehen, sondern pflanzt sich in Beziehung zu anderen Menschen fort. „…und deinen Nächsten wie dich selbst.“ Luk 10,27b
Was diese Beziehung anbelangt, so findet die Bibel verschiedene Bilder, diese Beziehung zu beschreiben. Gerade für die Beziehung unter Christen:
Das Bild vom Weinstock und den Reben, das Bild vom Leib Christi, Bild von der Gemeinde als Braut Christi, und von uns als Schafe seiner Herde.
In jedem dieser Bilder wird deutlich, dass Gott es ist, der diese Gemeinschaft stiftet und schenkt und wir sie nicht machen können. Und auch können wir als Kinder Gottes uns unsere Geschwister nicht aussuchen.
Aber wir haben die Aufgabe einander als Geschwister zu achten, respektieren und in Liebe, und Wertschätzung zu begegnen. Gemeinsam auf Jesus hin zu wachsen, unterstützen, aufbauen und lernen den anderen in seiner Unterschiedlichkeit nicht als Feind, sondern als ein von Gott geliebten Menschen und Kind zu respektieren.
Gemeinsam Glauben teilen macht deutlich, bereit zu sein zum Hören, zum Reden zur Korrektur, Vergebung und bereit zu sein, im Gegenüber Gottes geliebtes Kind zu begegnen und sich an der Vielfalt Gottes im Gegenüber zu freuen.
Glauben Teilen heißt aber auch gemeinsam anzupacken und uns der Frage auszusetzen, wo wir zur Ehre Gottes handeln dürfen und sollen. Wie auch Gaben entdecken und entfalten. Da wo dies geschieht wird sichtbar was Glauben teilen bedeutet und Gott verherrlicht. Im Bild auf unseren Baum bildet die geteilte Gemeinschaft den Stamm. Das tragende Element der Gemeinde, genährt durch die Wurzel.

"In Jesu Liebe Menschen dienen"

Die Krone - Vielfalt und Frucht.
Liebe bleibt nicht beim Reden. Es geht in die Hände und Füße. Sie kommt im Missionsbefehl Jesu an seine Jünger in besonderer Weise zum Ausdruck: „Gehet hin… machet zu Jüngern… tauft und lehrt…“ Jesus gibt uns den Auftrag.
Dieser Auftrag kann nur gelingen, wenn wir ihn von ihm empfangen und dann handeln. Wo wir nicht aus Seiner Fülle und Liebe leben sind wir wie ein Tank, der schnell leer läuft.
Es gilt zu verstehen und zu leben: Nicht wir machen was für Jesus, sondern Jesus bewirkt etwas durch uns. Es ist nicht meine Liebe zu ihm, sondern seine Liebe in mir, die mich treibt. Die Tat entsteht weil ich mich geliebt weis und nicht um geliebt zu werden. Weder von Gott noch von Menschen.
Weiter hat sich in der Geschichte der Gemeinde gezeigt, dass durch die Prägung der Diakonissen in dieser Region, diese wie auch die Menschen der Gemeinde steht`s zu den Menschen gingen und ihnen praktische Hilfe und da Evangelium brachten.
Vieles sehen wir auch heute noch. Uns ist klar geworden, dass von dieser Arbeit aus ein großer Segen in die Gemeinde und zu den Menschen floss.
In unseren Überlegungen bezüglich der strukturellen Arbeit haben wir uns an diesen Weg Gottes mit den Menschen vor Ort erinnert und beschlossen diesen Segensweg unter veränderten Bedingungen weiterzugehen. So müssen wir einfach sagen, dass die Zeit der Diakonissen vorbei ist. Was nun diakonisches Handeln und den Menschen dienen heute bedeutet bedarf der stetigen Definition:
„Wie kann ich und wo möchte Jesus meine Gaben gebrauchen, um wem wie dienen zu dürfen?“
In diesem Satz ist also die Frage nach meiner Motivation, Gaben und Auftrag verborgen, wie auch die Frage nach der Zielgruppe und ihren Bedürfnissen aus den Augen Jesu.